Macht den Kopf frei: Führungskräftetraining auf einer Berghütte im Alpenraum

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Coaching in Bewegung ist stark im Kommen

Avatar of Sabine Strobel Sabine Strobel - 12. Januar 2017 - Coaching in Bewegung

Der Fokus in diesem Artikel liegt auf den Chancen von Coaching in Bewegung für Fach- und Führungskräfte. Dieser Artikel ist interessant für alle, die mehr über die körperlichen und psychologischen Hintergründe von Coaching in Bewegung – kurz: Coach2go – wissen möchten.  

Nachdenken im Gehen erleichtert die Lösungsfindung

Coaching ist „Hilfe zur Selbsthilfe“. Coaching unterstützt den Klienten bei der Lösungsfindung und stärkt seine Selbstmanagementkompetenz. In einem durch den Coach gesteuerten Prozess, denkt der gecoachte ( = Coachee) über sich selbst oder über andere nach, versucht sein Problem tiefer zu verstehen, seine Ziele abzustecken und wie er (s)eine Situation aktiv verändern kann. Coaching im Gehen bedeutet physisch „den Blick nach vorne zu richten“, neue Pläne zu schmieden und sich dafür zu entscheiden.

Wenn das Coaching außerhalb des Unternehmens stattfindet, ist das bereits eine Intervention. Der Coachee oder auch Klient verlässt seine gewohnte Umgebung für eine kurze Pause, bricht zu etwas Neuem auf, will neue Erkenntnisse gewinnen. Beim Coaching geht es auch darum, Gewohnheiten zurückzulassen, Ballast abzuwerfen und sich für neue Sichtweisen und Perspektiven zu öffnen. Eine Intervention des Coaches kann Neues schaffen (Gros, 2010): „Eine Idee führt zum noch Undenkbaren, Unerhörten, ganz Neuen.“

Was zeichnet dabei Coach2go aus?

Schon den alten Griechen war das positive Zusammenspiel zwischen Gehen und Denken vertraut. So hielt zum Beispiel Aristoteles seine philosophische Denkschule ab, indem er in den Wandelhallen Athens umherging. Die Griechen hegten sogar die Vermutung, dass Bewegung Melancholie vertreiben kann. Fakt ist: regelmäßige körperliche Aktivität und Sonnenlicht fördert die Bildung des Glücksbotenstoffs Serotonin. „Wenn der Körper in Bewegung kommt, dann kommt auch unser Denken in Bewegung“, stellte der österreichische Schriftsteller Thomas Bernhard in seinem Werk „Gehen“ fest.

Vier Kernelemente von Coaching in Bewegung (und damit auch Unterschiede zu Coaching-„Sitzungen“)

  1. Im Sitzen wird der Bauch zusammengedrückt, Innereien zusammengepresst. Beim Gehen ist der Oberkörper aufgerichtet, die Lungen pumpen Sauerstoff in den Brustkorb, das Herz schlägt stärker, das Blut zirkuliert schneller, mit mehr Druck als im Zustand der Ruhe. Gehen gibt Energie, die aus der Bewegung des Körpers kommt. Diese Energie überträgt sich auf den Geist.
  2. Im Gehen ist der Blick nach vorne gerichtet. Der Klient hat dadurch mehr Zeit, um in Ruhe nachzudenken. Denn bei längeren Gesprächs- und Denkpausen baut sich durch die körperliche Bewegung keine Spannung auf.
  3. Der Klient kann seinen Blick schweifen lassen, muss nicht dem Coach in die Augen sehen. Die Umwelt und die wechselnde Natur beim Gehen regen zum Nach- und Neudenken an.
  4. In manchen Unternehmen kann die Luft „stickig“ sein oder sogar „stehen“. Es gibt Führungskräfte die dann bewusst hinausgehen, um Luft zu schnappen, weil sie Räume, Themen oder Gegenstände zu sehr beengen. Beim Coach2go können sie sich öffnen und an neuen Perspektiven arbeiten.

5.    Netter Nebeneffekt: Coach2go bedeutet auch eine vermehrte Aufnahme von Licht. Vitamin D ist lebensnotwendig und hat eine Schlüsselfunktion für die Gesundheit – vor allem im Winter. Fach- und Führungskräfte, die ein Coaching in Bewegung gemacht haben, berichten deshalb von einem Energieschub, wenn sie ihre Mittagspause draußen verbracht haben.

 

Vor fast zweieinhalb Tausend Jahren prägten altgriechische Philosophen wie Platon, Aristoteles und Sokrates den Satz: „Der Geist formt den Körper“. Heute wissen wir, dass auch seine Umkehrung Gültigkeit hat.

Nachhaltigkeit des neuen Coaching-Formates

Coaching in der Natur, an der frischen Luft, als effiziente Pause vom Büroalltag und Sitzungsmarathons. Der Klient sortiert im Gehen seine Gedanken, reflektiert Denkanstöße oder überprüft Entscheidungen. Der Coach ist dabei professioneller Sparringspartner. Individuelles Einzelcoaching trägt dazu bei, die Selbstmanagementkompetenz von Führungskräften zu erhöhen.

Immer wieder kommt die Frage, ob ein Coaching im Gehen genauso nachhaltig ist wie ein Sitz-Coaching? Beim Coaching in Bewegung ersetzen Notizbuch und Smartphone das Flipchart. So können Gedanken, Ideen, Erlaubnissätze oder Visionen direkt ins Handy getippt oder ins Notizbuch geschrieben werden. Ein Coach kann auch mit Bildern und Metaphern arbeiten, die die Umgebung bietet und dadurch Verhaltsweisen, die der Klient verändern will, nachhaltig verankern. Insgesamt gilt: Wer sich von diesem Artikel angesprochen fühlt, sollte selbst das neue Coaching-Format einfach mal selbst ausprobieren, vielleicht einfach als Ergänzung zu „klassischen“ Coaching-„Sitzungen“.

 *Buchtipp: „Unterwegs. Eine kleine Philosophie des Gehens“, Frédéric Gros, Riemann Verlag, 2010

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